Kein Geld für das Projekt? 

moneyKein Geld zum Gründen? Dann sollten Sie es wie der amerikanische Präsident, Barak Obama machen. Das wahrscheinlich prominenteste Beispiel eines positiv abgeschlossenen Finanzierungsprojektes mit Crowdfunding.

  Lassen Sie sich die Umsetzung Ihrer Idee vom Volk, in neuerem Deutsch auch die Crowd genannt, finanzieren. Dabei präsentieren Sie Ihre Idee auf einer speziellen Plattform, der Crowdfunding- oder Crowdinvesting-Plattform und dann passiert es.

  Die Crowd, die Menge oder auch Schwarm von Besuchern, entscheidet nicht nur, ob diese Idee gut genug für den Markt ist, sondern finanziert den Startup durch Beteiligungen oder Spenden.

  Der frisch gebackene BWL‘er, von der Uni kommend, der Handwerker mit Ambitionen zum Entrepreneur oder auch das Kaffeekränzchen einer Hausfrauen GbR, welche ein neues Modelabel auf den Markt bringen möchte, sie alle können nun über ca. 100 Crowdfunding- oder Crowdinvesting-Plattformen ihre Ideen einem breiten Publikum präsentieren. Grundsatz ist, jeder kann sein Projekt vorstellen.

  Auf den Plattformen werden zwar unterschiedlich strenge Maßstäbe an die Professionalität und an die Auswahl gestellt, denn die Plattformen haben ja alle auch eine eigene Kultur. Kompatibel sollte es also sein, um sein Projekt darstellen zu dürfen. Aber durchgängiger Vorsatz ist, es entscheidet alleine der Markt, also die Crowd, ob das Produkt bei der Finanzierung durch dieselbe unterstützt wird.

  Das virtuelle Geld des Besuchers, der Kleininvestoren und Spender, fließt über diese Internet-Plattformen in einen ebenso virtuellen Topf mit Barometer, auf dem der Name des Projektes steht. In harter Währung landet es aber gleichzeitig, durch entsprechende Überweisungen oder Paypal-Zahlungen, auf fast allen Plattformen, zuerst einmal auf dem Konto einer beauftragten Treuhand-Bank. Im Gegenwert der Einzahlungen steht dann dem Investor eine genau definierte Beteiligung an dem Projekt zu. Im Falle von reinem Crowdfunding ist dies dann keine Beteiligung sondern kleine Aufmerksamkeit. Ist der jeweilige Topf von den Besuchern gefüllt, werden die gesammelten Einlagen abzüglich der Gebühren und Kosten an das Projekt, das Startups ausgeschüttet. Dabei darf jeder investieren oder Spenden.

  In den letzten drei Jahren sind in Deutschland 40 solcher Plattformen entstanden welche sich der Finanzierung durch die Crowd verschrieben haben. Innerhalb weniger Jahre hat die Branche bereits die 10 Millionen Euro Umsatzbarriere durchbrochen und ein Ende des dramatischen Zuwachses ist nicht in Sicht.

  Crowdfunding bzw. Crowdinvesting ist sicher eine der revolutionärsten Finanzierungsformen, welche bisher erfunden wurden. Interessant ist diese Art für den Kleinunternehmer, Entrepreneur und Startups, aber auch für den Bäcker um die Ecke, der ein neues Energiekonzept umsetzen möchte. Den Ideen sind keine Grenzen gesetzt.

  Die Idee kam wie fast immer aus den USA. Um die engen Richtlinien für Kredite von Banken zu umgehen, wurde mit Kickstarter 2008 die Idee der Finanzierung durch das Volk gestartet. Kickstarter hat bisher ca. 75.000 Projekte an den Start gebracht und mehr als 45% davon wurden auch realisiert. Diese Projekte wurden mit 330 Millionen Dollar an Investitionen erfolgreich realisiert. Diese Summe, welche Kleininvestoren im Bereich von 5 bis 500 Dollar einbrachte, zeigt welche enormen Kräfte in der Entwicklung der Internet-Konzepte stecken, die sich die Crowd zunutze machen. In den USA ist inzwischen eine unüberschaubare Zahl an weiteren Plattformen dazugekommen. Mehr als 100 solcher Plattformen wurden alleine 2012 gegründet, welche Gelder für Gründungswillige, Projekte und Unternehmer einsammeln möchten.

 In Deutschland stecken wir dagegen noch viel mehr in der Kinderschuhen als viele es wahrhaben wollen. Das Prinzip, dass das Volk als Investor an Unternehmen mitwirkt, stößt hier zulande noch vielerorts auf große Verwunderung. Schaut man sich die zurückliegende Entwicklung im Aktienmarkt an, sieht man eine ähnliche zögerliche Annahme. In den Achtzigern sah ich in Taipeh und Hongkong hunderte Hausfrauen stundenlang am Vormittag in den Börsen-Häuser an Terminals Ihre Aktiendepots jonglieren. Erst im neuen Jahrtausend kann von einer Entwicklung zum Volkssport als Home-Broker gesprochen werden. Es dürfte noch eine geraume Zeit also dauern bis diese Finanzierungsform aus den Kinderschuhen gewachsen ist und man will ja wie soll es auch anders sein, dieselben Fehler ja wieder machen. Wie jedes Kind lernt es durch die eigenen Fehler. Dies erklärt auch die vielen Versuche mit Konzepten an unterschiedlichsten Ausprägungen.

Ähnlich wie in den USA teilen sich jedoch die deutschen Plattformen in zwei grundsätzlich unterschiedliche Sparten. Crowdinvesting bedient in den meisten Fällen die kommerziell ausgerichteten Geschäftsvorhaben, welche ein Investment benötigen. Crowdfunding richtet sich dann eher an die sozialen bzw. kulturellen Projekte. Für beide Formen sind entsprechende Plattformen entstanden.

Doch die Grenzen sind tatsächlich nicht so einfach zu ziehen. Denn viele Plattformen versuchen sich in der einen oder anderen Sparte ebenfalls. Auch eine der größten der deutschen Plattformen, Startnext fischt in beiden Gewässern.

Trotzdem sind die Projekte an sich grundsätzlich auf die eine oder andere Art ausgerichtet. Der signifikante Unterschied ist vor allem in der Art des Fundings zu sehen. Beim Crowdfunding gelten die Gelder, welche die Besucher eingezahlt haben, als Spende und die Gegenleistung ist dann ein Dankeschön, ein kleines Geschenk oder das sprichwörtliche gute Gefühl.

Allerdings können auch Unternehmer oder ein Gründerteam ein Crowdfunding auf Spendenbasis durchführen, sofern die Crowd die Idee toleriert und das Produkt annimmt. Dies wird oft von Erfindern genutzt oder bei alternativen Produkten, welche in einer frühen Entwicklungsphase stecken. Dazu zählen immer öfters das Einsammeln von Spenden für die Herstellung eines Buches oder besonders energiesparende sowie ökonomische Dienstleitungen die den Nerv des Zeitgeistes treffen. Wichtigste Voraussetzung ist dabei mehr die Hippe Aufmachung wie das Projekt dargestellt wird und den Geschmack der Plattform-User anspricht.

Hingegen die Form des Crowdinvesting betrifft ausschließlich Investitionen die für eine Rendite oder einem Anteil am Unternehmensgewinn, oder Anteil (Stack) am Unternehmen selbst einbezahlt werden.

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Dies ist der erste Teil von fünf Vorträgen über Crowdinvesting.

Teil 1 – Schwarmfinanzierung
Teil 2 – Mit Crowdfunding Spenden einsammeln
Teil 3 – Mit Crowdinvesting das Projekt finanzieren
Teil 4 – Wie funktionieren die Plattformen
Teil 5 – Wie stellt amn ein Projekt auf, dass Investoren gerne Geld geben.

 

Diese Vorträge stellen einen Auszug aus einem neuen Buch dar:
“Schwamfinanzierung – Crowdinvesting Handbuch für Gründer und Startups”
Matthias Kletzsch, IFOMK BoD, ISBN 978-3-7322-3651-0, Paperback
Direktbestellung über www.cFirma.de

Die dritte Auflage ist in Vorbereitung und wird Anfang 2015 erscheinen

titel-schwarmfinanzierunkindle-e-und-buch3dIn diesem Handbuch finden Sie in kompakter Form die Übersicht und einzeln beschrieben die deutschen Plattformen und wie Sie auf diesen Plattformen begeisterte Geldgeber gewinnen. Anleitungen, Checklisten und zahlreiche Quellen geben Hilfestellung für die richtige Vorgehensweise. Auch das richtige Buch, wenn Sie eine Präsentation erstellen wollen, welche es leicht macht, dass Investoren gerne investieren. Erhältlich als E-Book oder Paperback. In jeder gut sortierten Buchhandlung, in Online-Buchshops oder direkt beim Verlag über die Landingpage  www.cFirma.de